Der Trachtpflanzen-Guide für Imker

Als Imker erlebe ich den Jahreslauf ganz unmittelbar durch das Aufblühen und Vergehen der Trachtpflanzen. Das Wissen um die Blütezeiten ist für die Pflege meiner Bienenvölker und die Qualität des Honigs entscheidend.

Im Frühling erwachen zunächst Weide, Krokus und später Obstbäume. Sie liefern den Bienen die ersten Pollen und Nektar. Der Löwenzahn folgt und leuchtet in seiner ganzen Pracht, ein Festmahl für meine Bienen. In dieser Zeit ist das Imkergeschäft besonders aufmerksam zu betreiben, um die Entwicklung der Völker zu fördern.

Der Frühsommer bringt den Hauptnectarfluss mit sich. Linde und Robinie sind besonders ergiebig und erfreuen die Bienen mit süßem Nektar. Die Bienen sind nun sehr aktiv, und die Arbeit erreicht ihren Höhepunkt. Das Schwärmen der Bienen ist möglich, daher ist aufmerksame Beobachtung gefragt.

Im Hochsommer blühen Kräuter und Wildblumen in Hülle und Fülle. Sonnenblumenfelder und duftender Lavendel sind in dieser Zeit eine wichtige Nahrungsquelle. Jetzt ist es Zeit, an die Ernte zu denken und die Vorräte für den Winter anzulegen.

Der Spätsommer bietet mit Goldrute und Phacelia späte Nektarquellen. Die Vorbereitung auf den Winter beginnt, und die letzten Reserven werden gesammelt.

Der Herbst lässt das Nahrungsangebot schwinden, doch der Efeu blüht und versorgt die Bienen mit Nektar und Pollen, bevor die Ruhephase beginnt.

Trachtkalender

X:Nektar | O:Honigtau

 JanFebMrzAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Bergahorn    xx      
Efeu        xxx 
Fichte    ooo     
Goldrute      xxx   
Haselnussxxx         
Kirche  xxx       
Krokus xx         
Löwenzahn   xx       
Schneeheidexxx         
Weidenarten  x         
Winterlinde     xx     

Top Trachtpflanzen für maximale Honigerträge

Die Ertragsreichhaltigkeit von Trachtquellen kann variieren, abhängig von der Region, den Wetterbedingungen und der Dichte des Vorkommens der jeweiligen Pflanzen. In der Imkerei werden einige Pflanzen jedoch allgemein als besonders ertragreich angesehen, da sie entweder viel Nektar oder Pollen produzieren, was zu einer hohen Honigausbeute oder starken Völkern führt. Hier sind einige der bekanntesten und ertragreichsten Trachtquellen für Honigbienen:

  1. Raps: Blüht im Frühling und ist bekannt für seine reichlichen Nektarmengen, die zu einer schnellen Honiganhäufung führen. Rapsfelder können eine große Menge an leicht verarbeitbarem, mild schmeckendem Honig liefern.

  2. Linde: Sie blüht im Frühsommer und gilt als eine der besten Trachtquellen für Bienen. Die Blüten produzieren reichlich Nektar, der oft zu einem hochwertigen, aromatischen Honig verarbeitet wird.

  3. Kastanie: Obwohl Kastanienhonig einen herben Geschmack hat, der nicht jedermanns Sache ist, ist die Kastanie eine sehr nährstoffreiche Pflanze für Bienen und liefert sowohl Nektar als auch Pollen in großen Mengen.

  4. Akazie (Robinie): Ihre Blütezeit ist zwar kurz, aber sie bietet sehr viel Nektar, der zu einem hellen, sehr süßen und beliebten Honig führt.

  5. Sonnenblumen: Sie produzieren große Mengen an Nektar und Pollen und sind vor allem für die Honigproduktion im Spätsommer wichtig.

  6. Buchweizen: Auch wenn Buchweizen in manchen Regionen weniger verbreitet ist, ist er eine hervorragende spätsommerliche Trachtpflanze. Der daraus resultierende Honig ist dunkel und reich an Mineralien.

  7. Phacelia (Büschelschön): Oft als Gründüngung angepflanzt, bietet sie eine reiche Nektarquelle über einen langen Zeitraum und unterstützt die Bienen bei der Vorbereitung auf den Winter.

  8. Heidekraut (Calluna): Heidehonig ist wegen seiner Geléeartigen Konsistenz einzigartig und begehrt. Die spätsommerliche Blüte der Heide ist besonders wertvoll, da zu dieser Zeit wenige andere Pflanzen blühen.

Die Bienenhaltung in der Nähe dieser Trachtpflanzen kann zu einer gesteigerten Honigproduktion führen. Imker müssen jedoch auch die Gesundheit und Vielfalt der Bienen ernährung im Blick behalten und sicherstellen, dass es während der gesamten Saison genügend unterschiedliche Trachtpflanzen gibt.

Verbesserung der Tracht für Imker

Als Imker bin ich stets bestrebt, die Lebensbedingungen meiner Bienen zu optimieren. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Bienenweide – jenes vielfältige Blütenangebot, das den Bienen nicht nur Nahrung bietet, sondern auch das ökologische Gleichgewicht stärkt. Klicke auf “Bienenweide” und du gelangst zum passenden Artikel”

Bienenweide

Bäume als Nahrungsquelle für Bienen

Bäume sind für Bienen eine unverzichtbare Nahrungsquelle und ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebensraumes. Sie bieten nicht nur Pollen und Nektar in Fülle, sondern sind auch entscheidend für die Produktion von Honig. Insbesondere im Frühling, wenn die Natur erwacht, sind bestimmte Baumarten wie Weiden und Ahorn die ersten Anlaufstellen für Bienen. Diese frühen Blüher sind oft die Ersten, die nach dem langen Winter Nahrung bieten und sind für das Überleben und die Stärkung der Bienenpopulationen unerlässlich.

Obstbäume wie Apfel-, Kirsch-, Pflaumen- und Pfirsichbäume blühen in der Regel etwas später und werden zu einem Nektarparadies für Bienen. Ihre Blüten sind nicht nur für die Bestäubung und Fruchtbildung wichtig, sondern auch eine reichhaltige Nektar- und Pollenquelle für Bienen. Die Bienen wiederum tragen durch die Bestäubung wesentlich zur Vermehrung und Gesundheit der Obstbäume bei.

Mit dem Sommerbeginn rücken Linden und Kastanien in den Fokus der Bienen. Diese Bäume sind wegen der lang anhaltenden und reichlichen Nektarproduktion besonders wertvoll für Bienen. Lindenblüten zum Beispiel können in einigen Regionen zur Hauptquelle der Sommertracht avancieren und den Bienen helfen, ihre Vorräte für den kommenden Winter anzulegen.

Gegen Ende des Sommers und im Herbst, wenn die meisten Blütenpflanzen bereits verblüht sind, spielen Eichen und Buchen durch ihren Honigtau sowie Fichte und Tanne eine wichtige Rolle für Bienen. Honigtau ist ein zuckerhaltiges Sekret, das von Blattläusen auf Blättern ausgeschieden wird und von Bienen zu einem dunkleren, charakteristisch aromatischen Honig verarbeitet wird.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Bäume gleichermaßen geeignet sind. Einige Arten, wie der Eukalyptus oder gewisse Nadelbäume, können Nektar produzieren, der für Bienen toxisch ist. Die bewusste Auswahl von Baumarten, die nützliche Nektar- und Pollenquellen darstellen, ist daher für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bienenvölker von großer Bedeutung. Indem Imker ihre Bienenstöcke in der Nähe vielfältiger Baumlandschaften ansiedeln, können sie einen positiven Beitrag zur Bienenhaltung und zur Unterstützung lokaler Bienenpopulationen leisten.

Kirschbaum und die Honigbiene
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