Imkern im Dezember

Imkern im Winter

Erfolgreiches Imkern im Dezember

Im Dezember kehrt in meinen Bienenstöcken Ruhe ein, doch als Imker weiß ich, dass dies die Zeit für entscheidende Vorbereitungen ist, um meinen Bienen durch die kalte Jahreszeit zu helfen. Die Aufgaben, die ich in diesem Monat angehe, sind vielfältig und erfordern eine sorgfältige Planung und Durchführung. Hier teile ich meine Erkenntnisse und Methoden, die ich über Jahre hinweg gesammelt und verfeinert habe, um meinen Bienen die beste Chance zu geben, den Winter gesund zu überstehen.

Zuerst prüfe ich die Futtervorräte meiner Bienen. Es ist entscheidend, dass sie genug eingelagerten Honig und Pollen haben, um den Winter zu überstehen. Sollten die Vorräte knapp sein, ergänze ich sie mit Zuckerwasser oder Futterteig. Dabei ist es wichtig, das richtige Maß zu finden, um die Bienen nicht von ihrer natürlichen Ruhephase abzuhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie nicht verhungern.

Als nächstes konzentriere ich mich auf die Gesundheit des Bienenvolks. Ich überprüfe die Bienen auf Anzeichen von Krankheiten oder Parasiten. Die Varroa-Milbe ist eine ständige Bedrohung und kann gerade im Winter schwerwiegende Auswirkungen haben. Daher plane ich regelmäßige Kontrollen und Behandlungen, um die Milbenpopulation in Schach zu halten. Auch die Überwachung auf andere Krankheiten und Probleme, wie Schimmel oder tote Bienen, die die Eingänge blockieren könnten, ist Teil meiner Routine.

Die Standortwahl und -sicherung der Bienenstöcke ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt meiner Dezemberarbeiten. Ich sorge dafür, dass sie vor starkem Wind geschützt und idealerweise so positioniert sind, dass sie ein paar Stunden Sonnenlicht am Tag erhalten. Dies hilft den Bienen, an wärmeren Tagen Aktivitätsphasen einzulegen und ihre Toilettenflüge zu absolvieren.

Es ist auch wichtig, die Ruhe der Bienen nicht unnötig zu stören. Ich minimiere die Inspektionen auf das Notwendigste, um die Bienen vor Kälte zu schützen und die Wintertraube nicht zu zerstören. Wenn ich den Stock öffnen muss, dann nur bei milderen Temperaturen und für eine möglichst kurze Zeit.

Abschließend möchte ich betonen, dass jeder Imker und jeder Bienenstock individuell ist. Was bei mir funktioniert, muss nicht unbedingt in jeder Situation die beste Lösung sein. Deshalb ist es entscheidend, kontinuierlich zu lernen, zu beobachten und sich mit anderen Imkern auszutauschen. Foren, Bücher und lokale Imkervereine können eine wertvolle Ressource für Informationen und Unterstützung sein.

Wichtigste Punkte für das Imkern im Dezember:

  • Überprüfen der Futtervorräte*: Sicherstellen, dass genug Honig und Pollen für den Winter vorhanden sind. Am Ende der Artikels habe ich Dir den Punkt “Überprüfung der Futtervorräte”genauer beschrieben.
  • Gesundheitskontrollen durchführen: Auf Krankheiten und Parasiten, insbesondere die Varroa-Milbe, achten und behandeln.
  • Standortwahl und -sicherung: Bienenstöcke vor Wind schützen und für Sonnenlicht sorgen.
  • Störungen minimieren: Bienenstöcke nur bei Bedarf und unter optimalen Bedingungen öffnen.
  • Fortlaufendes Lernen und Anpassen: Sich mit anderen Imkern austauschen und kontinuierlich dazulernen.
 

Indem ich diese Praktiken befolge und stetig mein Wissen erweitere, helfe ich meinen Bienen, gesund und stark in den Frühling zu starten. Der Dezember mag eine ruhige Zeit sein, aber für mich als Imker ist es eine Zeit voller Vorbereitung und Fürsorge. Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Werkzeugen wird das Imkern im Dezember zu einer erfüllenden und erfolgreichen Erfahrung.

 

*Die Überprüfung des Futtervorrats der Bienen ist eine wichtige Aufgabe im Imkerjahr, besonders vor und während der Wintermonate. Hier ist, wie ich es typischerweise mache:

  1. Gewichtsmethode: Eine der einfachsten Methoden, um zu schätzen, wie viel Futter im Bienenstock vorhanden ist, ist durch das Heben des Stocks von hinten an. Dies muss vorsichtig geschehen, um die Bienen nicht zu stören. Ein schwerer Stock deutet darauf hin, dass noch genügend Vorräte vorhanden sind. Diese Methode erfordert jedoch Erfahrung, um das Gewicht richtig einschätzen zu können und ist weniger präzise.

  2. Visuelle Inspektion: Wenn es die Temperaturen zulassen (idealerweise an einem milden, sonnigen Tag), öffne ich den Bienenstock kurz, um die Futterwaben direkt zu inspizieren. Ich achte darauf, wie viele Waben mit Honig gefüllt sind. Ein guter Futtervorrat bedeutet, dass mehrere Waben vollständig oder größtenteils mit Honig gefüllt sind. Diese Methode kann störend für die Bienen sein, daher führe ich sie nur durch, wenn es unbedingt notwendig ist.

  3. Schätzung basierend auf Erfahrung: Im Laufe der Zeit entwickeln Imker ein Gefühl dafür, wie viel Futter die Bienen basierend auf der Stärke des Volkes und der Jahreszeit benötigen. Ich berücksichtige, wie stark das Volk im Herbst war, wie viel Honig ich geerntet habe und wie das Wetter sich verhält. Diese Methode ist eher subjektiv und basiert stark auf persönlicher Erfahrung.

  4. Verwendung einer Stockwaage: Einige Imker setzen auf Technologie und nutzen eine Stockwaage, um das Gewicht des gesamten Bienenstocks regelmäßig zu überwachen. Ein plötzlicher Gewichtsverlust kann auf einen schnellen Verbrauch der Futtervorräte hinweisen. Dies ist eine weniger invasive Methode und kann sehr genau sein.

  5. Futterzargen beobachten: Wenn ich Futterzargen oder andere Fütterungssysteme benutze, überprüfe ich regelmäßig, wie viel die Bienen aufgenommen haben und ob sie Nachschub benötigen.

Es ist wichtig, die Überprüfung des Futtervorrats sorgfältig und bedacht durchzuführen, um die Bienen nicht zu sehr zu stören, besonders in der kälteren Jahreszeit. Jede Inspektion sollte schnell und effizient sein, um Wärmeverlust und Stress für das Bienenvolk zu minimieren.

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