🐝 Imkern im Juni – Honigernte, Varroa-Kontrolle und Völkerpflege
Der Juni ist die Hochsaison für Imker – die Völker sind auf ihrem Höhepunkt, und die Natur bietet eine Fülle von Trachtpflanzen. Akazie, Robinie, Kastanie und Linde stehen in voller Blüte. Jetzt wird gesammelt, was das Zeug hält. Doch neben der Freude über volle Honigräume darf eines nicht vernachlässigt werden: die Gesundheit der Bienenvölker.
Imkern im Juni bedeutet: ernten, beobachten und stabilisieren. Die Weichen für den Sommer werden gestellt – wer jetzt aufmerksam bleibt, sichert die Basis für gesunde und ertragreiche Völker im weiteren Jahresverlauf.
🌼 Witterungs- und Naturbeobachtung
Im Siegerland präsentiert sich der Juni mit warmen Tagen und oftmals wechselhafter Witterung. Nach Regenphasen schießen die Blüten erneut hervor, und die Bienen nutzen jede trockene Stunde zum Sammeln. Es ist die Zeit der vollen Honigräume und des höchsten Flugaufkommens.
Jetzt ist aber auch Wachsamkeit gefragt: Eine plötzliche Trachtlücke oder schwül-warmes Wetter kann Räuberei begünstigen – deshalb die Fluglöcher eng halten und stark riechenden Honig nicht offen stehen lassen.
🧰 To-do-Liste für das Imkern im Juni
- Honigräume prüfen: Sind die Waben verdeckelt, kann geschleudert werden.
- Erste Sommerernte durchführen: Honig mit Refraktometer prüfen und zügig schleudern.
- Bruträume kontrollieren: Gleichmäßige Brut, keine Weiselzellen, starke Königin?
- Varroa-Kontrolle: Milbenfall regelmäßig prüfen und dokumentieren.
- Ableger pflegen: Jungvölker mit Futter und Mittelwänden versorgen.
- Räuberei vorbeugen: Fluglöcher verkleinern, keine offenen Honigwaben am Stand.
👨🏫 Extra-Tipp für Jungimker
Der Juni ist der ideale Monat, um Ableger aufzubauen. Jungvölker wachsen jetzt schnell und entwickeln bis zum Spätsommer eine gute Stärke. Achte darauf, sie ausreichend zu füttern und regelmäßig auf Weiselzellen zu prüfen – besonders, wenn du unbegattete Königinnen verwendest.
🐝 Wusstest du schon?
Ein starkes Volk kann im Juni bis zu 60.000 Bienen umfassen – das sind rund 2 kg Lebendgewicht! Kein anderer Monat im Jahr vereint so viel Aktivität im Stock. Entsprechend hoch ist auch der Futter- und Wasserbedarf der Völker.
💡 Persönliche Erfahrungen & Profi-Tipps
Ich achte im Juni besonders auf den Varroa-Druck. Schon vor der Sommerbehandlung kontrolliere ich regelmäßig den natürlichen Milbenfall. Wer jetzt dokumentiert, hat später im Jahr weniger Überraschungen. Nach der ersten Schleuderung lohnt sich außerdem das Ausschneiden der Drohnenrahmen – das reduziert den Varroabefall effektiv.
Ein Tipp aus der Praxis: Nach der Honigernte reinige ich sofort die geschleuderten Waben und setze sie den Völkern wieder auf. Das spart Arbeit und sorgt dafür, dass die Bienen die Reste selbst ausschlecken.
🧺 Nützliche Produkte für den Juni
- Refraktometer: Für präzise Feuchtigkeitsmessung vor dem Schleudern – Jetzt ansehen
- Varroa-Kontrollschieber: Zur Ermittlung des natürlichen Milbenfalls – Zum Produkt
- Honigabfüllbehälter & Siebe: Für saubere Ernte und Lagerung – Hier kaufen
- Drohnenrahmen: Für die biologische Varroa-Reduktion – Zum Angebot
- Futterzargen für Ableger: Unterstützt die Jungvölker – Ansehen
Hinweis: Einige Links sind Affiliate-Links. Beim Kauf über diese Links unterstützt du meine Arbeit, ohne dass dir Mehrkosten entstehen.
❓ Häufige Fragen zum Imkern im Juni
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Sommerhonigernte? Wenn mindestens zwei Drittel der Waben verdeckelt sind und der Wassergehalt unter 18 % liegt.
Wie überprüft man den Varroa-Befall im Juni? Mit Windelkontrolle: Milbenfall über drei Tage zählen und auf 100 Bienen umrechnen.
Wie füttert man Ableger richtig? Am besten mit Zuckerlösung oder Futterteig in kleinen Portionen, regelmäßig kontrollieren.
Was tun bei Räuberei? Flugloch verkleinern, keine offenen Waben, schwache Völker schützen oder versetzen.